z-logo
Premium
’...Mit Der Verjudung Des Deutschen Theaters Ist Es Night So Schimm!’ Ein Kritischer Rückblick Auf Die Karriere Der Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Frenzel[Note 1. Ganz herzliche danke ich Mercel Diel und Fr. Elias ...]
Author(s) -
Radvan Florian
Publication year - 2001
Publication title -
german life and letters
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.1
H-Index - 12
eISSN - 1468-0483
pISSN - 0016-8777
DOI - 10.1111/1468-0483.00187
Subject(s) - humanities , art , philosophy
Seitüber vierzig Jahren gilt Elisabeth Frenzel als Autorin geschätzter und bewährter Nachschlagewerke. Besonders die Daten deutscher Dichtung, die sie – gemeinsam mit Herbert A. Frenzel – in u¨ ber dreißig Auflagen betreut hat, sind zu einem Standardwerk avanciert. Weniger bekannt als diese Veröffentlichungen ist allerdings die Autorin selbst: Ihre Karriere, die unter dem Hakenkreuz begann, ist ein Schulbeispiel für ideologische Verblendung und Preisgabe der Wissenschaft im Dienst einer totalitären Doktrin. Der vorliegende Artikel zeigt auf, wie Frenzel sich ab 1933 als antisemitische Theaterhistorikerin profilierte und bis Kriegsende in zahllosen Publikationen jüdische Theaterleute denunzierte, ihre darstellerischen Leistungen herabwürdigte und die dramatischen Werke von Juden schmähte. Von einer fachwissen‐schaftlichen Warte aus trug sie so – mit ihren linientreuen Schriften – zur weiteren Verbreitung des Antisemitismus und letztlich auch zur Stabilisierung des Regimes bei. Die parteiamtlichen Organisationen (insbesondere das ‘Amt Rosenberg’) dankten ihr dieses Engagement, indem sie Frenzel zum Teil leitende Positionen antrugen. Die Beobachtung, daß Frenzel nach 1945 als vielgepriesene Handbuch‐Autorin reüssieren konnte, ihr vormaliger Judenhaß allerdings weitgehend unbe‐merkt oder unkommentiert blieb, schließt den vorliegenden Artikel ab.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here