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Alopecia areata im Tiermodell – Neue Einblicke in Pathogenese und Therapie einer T‐Zell‐vermittelten Autoimmunerkrankung
Author(s) -
FreyschmidtPaul Pia,
Happle Rudolf,
Hoffmann Rolf
Publication year - 2004
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1046/j.1610-0387.2003.03553.x-i1
Subject(s) - alopecia areata , medicine , pathogenesis , immunology , monoclonal antibody , tacrolimus , disease , antibody , pathology , transplantation
Zusammenfassung Die Möglichkeiten zur Erforschung der Pathogenese der Alopecia areata und zur Entwicklung neuer Therapieansätze sind beim Menschen aus ethischen Gründen begrenzt. Daher ist die Entwicklung geeigneter Tiermodelle für die Alopecia areata sinnvoll. Mit der Dundee experimental bald rat (DEBR) und der C3H/HeJ‐Maus stehen mittlerweile zwei gut charakterisierte Tiermodelle der Alopecia areata zur Verfügung, an denen Studien zur Genetik, Pathogenese und Therapie der Alopecia areata durchgeführt werden können. Ein besonderer Vorteil der C3H/HeJ‐Maus besteht in der Möglichkeit, die Alopecia areata durch Hauttransplantation experimentell zu induzieren, und dann den Einfluß verschiedener Faktoren auf den Verlauf der Erkrankung zu untersuchen. Durch Untersuchungen an der C3H/HeJ‐Maus und der DEBR konnte die T‐Zell‐vermittelte Autoimmunpathogenese der Alopecia areata bestätigt werden, und es ließen sich einzelne Mechanismen dieser T‐Zell‐vermittelten Immunreaktion analysieren. Ausgehend von diesen Erkenntnissen ergeben sich verschiedene neue Optionen für die Therapie der Alopecia areata wie die Blockade des Lymphozytenhomings durch Applikation eines monoklonalen Anti‐CD44v10‐Antikörpers oder die Hemmung der T‐Zell‐Aktivierung durch Blockade kostimulatorischer Moleküle. Therapeutische Studien am Maus‐ und Rattenmodell sprechen dafür, daß die topische Applikation von Tacrolimus zur Behandlung der Alopecia areata des Menschen im Prinzip geeignet ist, sofern sich die Galenik verbessern läßt. Zukünftige Untersuchungen zum Wirkmechanismus des allergischen Kontaktekzems in der Behandlung der Alopecia areata sollen dazu dienen, eine auf dieser Behandlung aufbauende, spezifischere Therapie zu entwickeln.