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Berufliche Beifuß‐Allergie
Author(s) -
Kurzen Marina,
Bayerl Christiane,
Goerdt Sergij
Publication year - 2003
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1046/j.1610-0387.2003.02034.x
Subject(s) - artemisia , gynecology , medicine , traditional medicine
Hintergrund: Beifuß ( Artemisia vulgaris ) wird traditionell als Gewürz, Gemüse und Heilpflanze eingesetzt. Zur Familie der Artemisiagewächse gehören auch andere bekannte Vertreter wie z. B. Artemisia absinthum und Artemisia dracunculus (Estragon). Beifuß‐Allergene sind bedeutsam für die Pollinose des Spätsommers; bekannt sind auch Kreuzallergien von Beifußpollen mit verschiedenen Nahrungsmitteln aus der Familie der Umbelliferae wie z. B. Sellerie, Karotten und bestimmte Gewürze. Patienten: In der vorliegenden Arbeit berichten wir über eine Floristin, die bei vorbestehender Allergie auf Sonnenblumen nach beruflichem Kontakt mit Beifuß ein lebensbedrohliches subglottisches Ödem entwickelte. Ein orales Allergiesyndrom auf Beifußpollenkreuzallergene lag nicht vor. Ergebnisse: Bei der allergologischen Diagnostik fand sich in den Hauttestungen (Prick‐ und Scratchtestung) eine hochgradige Sensibilisierung gegenüber Beifuß und Estragon. Die spezifischen IgE‐Antikörper gegen Beifuß‐, Sonnenblumen‐, Karotten‐, Sellerie‐, Fenchel‐ und Anis‐Antigene im Blut waren erhöht. Schlußfolgerungen: Die Beobachtung einer ausgeprägten Beifuß‐Allergie bei einer Floristin unterstreicht das allergene Potential von Artemisia‐Gewächsen und zeigt erstmals die berufliche Relevanz einer solchen Allergie.