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Tertiäre Prävention von Berufsdermatosen
Author(s) -
Skudlik Christoph,
Schwanitz Hans Joachim
Publication year - 2004
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1046/j.1439-0353.2004.04783.x
Subject(s) - gynecology , medicine , political science
Zusammenfassung Hintergrund: Die Indikation zur stationären tertiären Prävention bei Berufsdermatosen ist gegeben, wenn ein objektiver Zwang zur Unterlassung der schädigenden Tätigkeit droht. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, daß mit einer tertiären Präventionsmaßnahme bei 2/3 solcher Patienten ein langfristiger Berufsverbleib erzielt werden kann. Berufspezifische Daten zur Wirksamkeit der tertiären Prävention liegen bislang nicht vor. Patienten und Methodik: Wir analysierten unser Patientenkollektiv des Jahres 2002 berufsgruppenspezifisch bezüglich Diagnosen, früherer und aktueller Therapie und klinischem Erfolg der tertiären Präventionsmaßnahme. Ergebnisse: Bei den 296 Patienten wurde in 91 % der Fälle primär ein Kontaktekzem der Hände diagnostiziert (75 % primär irritativ bedingte Handekzeme (37 % kumulativ‐toxische Handekzeme, 38 % irritativ‐provozierte atopische Handekzeme, 16 % primär allergische Handekzeme). Klinisch relevante Typ‐IV‐Sensibilisierungen wurden insgesamt in 42 % der Fälle konstatiert, überwiegend im Sinn sekundär aufgepfropfter allergischer Kontaktekzeme. In über 83 % konnte eine vollständige bis weitestgehende Abheilung erzielt werden. Klinisch relevante Sensibilisierungen waren am häufigsten bei Friseuren (66 %). Die Angehörigen der Reinigungsberufe gaben am häufigsten (60 %) eine regelmäßige Kortikosteroid‐Vorbehandlung an; wir dokumentierten bei dieser Berufsgruppe am häufigsten sowohl eine Kortisonentzugssymptomatik (53 %) als auch eine Hautatrophie der Hände (23 %). Schlußfolgerung: Die Daten zur tertiären Prävention von Berufsdermatosen geben Hinweise auf Optimierungsmöglichkeiten der ambulanten Therapie und bezüglich Berufsgruppen‐typischer Risikofaktoren. Die unterschiedlichen Kenndaten der Kollektive der einzelnen Berufsgruppen und die unterschiedlichen Ansprechraten auf die tertiäre Präventionsmaßnahme basieren zumindest teilweise auf Unterschieden in der derzeit gehandhabten Sekundärprävention.

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