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Landeignungsprüfung in prosperierenden Großstädten. Ein GIS-basiertes Entscheidungsunterstützungssystem für Unternehmensimmobilienentwicklungen in der Stadt Düsseldorf
Author(s) -
Michael Nadler,
Florian Spieß,
Georg Müller
Publication year - 2018
Publication title -
raumforschung und raumordnung
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1869-4179
pISSN - 0034-0111
DOI - 10.1007/s13147-018-0545-0
Subject(s) - real estate , geospatial analysis , geographic information system , corporate real estate , business , attractiveness , urban planning , merge (version control) , real estate development , computer science , geography , cartography , finance , civil engineering , engineering , psychology , psychoanalysis , information retrieval
Zusammenfassung Die hohe Attraktivität von Großstädten führt nicht nur in Deutschland zu einer Verdrängung von Unternehmensimmobilien in stark prosperierenden Räumen. Sie geht volkswirtschaftlich zulasten der Kommunen, da mit der Ansiedlung von Unternehmensimmobilien oftmals erhebliche externe (Nutzen-)Effekte einhergehen. Die Vermeidung dieser Verdrängungsproblematik dient im folgenden Beitrag als Ausgangspunkt für die Entwicklung einer innovativen Methodik zur systematischen Landeignungsprüfung. Unter Ausnutzung der aktuellen Geodaten-Initiativen in Deutschland gelingt es hiermit erstmals, die vorhandenen Geodatenbestände in einem Geographischen Informationssystem auf der Basis des Compromise Programming zu einem multidimensionalen Entscheidungsunterstützungssystem für die Immobilien- und Stadtentwicklung in Deutschland zusammenzuführen. Angewandt auf die Großstadt Düsseldorf lässt sich der Mehrwert dieser neuen Methodik empirisch verifizieren: Durch die systematische Analyse und Bewertung des gesamten Stadtgebiets mittels multidimensionaler und GIS-basierter Landeignungsprüfung lassen sich nicht nur neue und wesentlich mehr Flächenpotenziale für private Investoren und Projektentwickler von Unternehmensimmobilien identifizieren. Darüber hinaus können auch für Stadtplaner und Kommunalpolitiker räumliche Schwerpunkte durch ein solches GIS-Modell transparent gemacht werden, welche als Schutzzonen für industrielle Flächennutzungen künftig die Verdrängung wichtiger Immobilientypen aus dem Stadtgebiet verhindern. Die Methodik leistet daher einen wichtigen Beitrag zu einer empirisch fundierten Gewerbeplanung, indem der interdisziplinäre Austausch zwischen den privaten und öffentlichen Akteuren der Immobilien- und Stadtentwicklung unterstützt wird.