
Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss
Author(s) -
Peter Franz,
Cornelia Lang
Publication year - 2000
Publication title -
raumforschung und raumordnung
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1869-4179
pISSN - 0034-0111
DOI - 10.1007/bf03183796
Subject(s) - demographic economics , certificate , per capita , human capital , demography , geography , political science , socioeconomics , economic growth , sociology , economics , population , mathematics , algorithm
Kurzfassung Zunehmende Klagen von Unternehmern und Wirtschaftsverbänden über den unzureichenden Bildungsstand von Schulabgängern deuten darauf hin, dass der erhöhten Nachfrage nach dem Faktor Humankapital kein adäquates qualitatives Angebot gegenübersteht. Ein Indikator hierfür ist der Anstieg sowohl der absoluten Zahl als auch des Anteils der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss seit Beginn der 90er Jahre. Männliche Jugendliche sind hiervon nahezu doppelt so stark betroffen wie weibliche Jugendliche. In Ostdeutschland gehen deutsche Jugendliche häufiger ohne Hauptschulabschluss von der Schule ab als in Westdeutschland. Die Unterschiede zwischen einzelnen Ländern lassen sich durch die Bildungsausgaben je Schüler und durch die Klassengröße nicht befriedigend erklären. Innerhalb der drei näher betrachteten Länder Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg variiert der Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss von Kreis zu Kreis erheblich. Unter verschiedenen Variablen, die vermutlich diese regionalen Disparitäten hervorrufen, wirkt sich das Angebot an weiterführenden Schulen im Kreis anteilssenkend aus. Spezieller bildungspolitischer Handlungsbedarf besteht in Kreisen mit permanent überdurchschnittlichem Anteil männlicher Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss.