
Räumliche Disparitäten des Sozialhilfebezugs in Deutschland: ein Überblick
Author(s) -
Britta Klagge
Publication year - 2001
Publication title -
raumforschung und raumordnung
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1869-4179
pISSN - 0034-0111
DOI - 10.1007/bf03183028
Subject(s) - poverty , unemployment , geography , welfare , demographic economics , population , development economics , economic geography , economic growth , socioeconomics , political science , economics , demography , sociology , law
Kurzfassung Wirtschaftlicher und sozialer Strukturwandel in den letzten 30 Jahren haben die Entwicklung und Struktur der Armutsbevölkerung in Deutschland entscheidend beeinflusst. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit seit 1970 geht mit einer wachsenden Armut einher, die im vorliegenden Beitrag über den Bezug von Sozialhilfe operationalisiert wird. Neben Arbeitslosen haben sich im Zuge tiefgreifender demographischer Veränderungsprozesse insbesondere Ausländer und Kinder zu besonderen Risikogruppen der Armut entwickelt. Den Schwerpunkt des Beitrags bildet die Darstellung und empirische Analyse räumlicher Dispariitäten des Sozialhilfebezugs; thematisiert werden neben dem West-Ost- und dem Nord-Süd-Gefälle der Stadt-Land-Gegensatz sowie innerstädtische Disparitäten. Wichtige Determinanten der bestehenden Disparitäten sind neben dem Anteil von Risikogruppen an der Bevölkerung auch politische Maßnahmen (insbesondere Arbeitsmarktpolitik in Ostdeutschland) und Unterschiede in Wertvorstellungen und Verhaltensweisen. Insgesamt ist das Muster der Disparitäten relativ stabil. Die größte Entwicklungsdynamik ist innerhalb Ostdeutschlands festzustellen, wo sich die Armutsdisparitäten zwischen Stadt und Land denen in Westdeutschland in den 1990er Jahren stark angeglichen haben.