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Polysulfonylamine. CLXII [1] Kristallstrukturen von Metall‐di(methansulfonyl)amiden. 11 [2] Das dreidimensionale Koordinationspolymer K[(CH 3 SO 2 ) 2 N] II: Eine chirale Struktur mit vier unabhängigen Formeleinheiten, Pseudozentrosymmetrie der Kristallpackung und Konformationsisomorphie des Anions
Author(s) -
Moers Oliver,
Blaschette Armand,
Jones Peter G.
Publication year - 2003
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.200390112
Subject(s) - crystallography , chemistry , crystal structure , physics , stereochemistry
Von Kalium‐dimesylamid, K[(CH 3 SO 2 ) 2 N] (KA), wurden bei Raumtemperatur aus unterschiedlichen Medien zwei monokline Modifikationen isoliert und bei —100 °C durch Einkristall‐Röntgenbeugung charakterisiert. In der zuvor veröffentlichten zentrosymmetrischen Struktur von KA I ( P 2 1 / c , Z ′ = 1) liegt das Anion in einer extrem seltenen Konformation der Punktgruppe C 1 vor, während die chirale Struktur von KA II ( P 2 1 , Z ′ = 4) drei unabhängige Anionen mit normaler C 2 ‐Symmetrie und ein weiteres mit erheblicher C 1 ‐Verformung aufweist. Außerdem stehen im Kristall von KA II die Ionen paarweise über ein Pseudoinversionszentrum miteinander in Beziehung, so daß der Packung die Pseudosymmetrie P 2 1 / c mit Z ′ = 2 zukommt. Beide Modifikationen bilden dreidimensionale Koordinationspolymere, in welchen jedes der fünf unabhängigen Anionen alle Sauerstoffatome und das Stickstoffatom in κ 1 ‐ oder μ 2 ‐Bindungen zu fünf oder sechs Kationen einbringt und hierbei ein jeweils anderes Konnektivitätsmuster aufbaut. Die Koordinationspolyeder der Kationen beruhen in KA I auf einer (O 6 N)‐Umgebung, die einem verzerrten Oktaeder mit einer zweifach besetzten Ecke nahekommt, in KA II auf zwei (O 7 )‐Sphären in Form von einfach überdachten verzerrten Oktaedern und zwei (O 4 N 2 )‐Sphären mit trigonal‐prismatischer Geometrie. Demnach weist die aus vier unabhängigen Formeleinheiten bestehende Struktur von KA II sowohl Konformations‐ als auch Koordinationsisomorphie auf, während das Strukturpaar KA I/KA II einen Fall von gleichzeitig auftretender Konformations‐ und Koordinationsdimorphie darstellt. In beiden Strukturen existieren schwache Wasserstoffbrücken des Typs C—H···O.