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HoClTe 2 O 5 : Ein tellurdioxidreiches Holmium(III)‐Chlorid‐Oxotellurat(IV)
Author(s) -
Meier Steffen F.,
Schleid Thomas
Publication year - 2003
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.200300153
Subject(s) - chemistry , holmium , crystallography , stereochemistry , medicinal chemistry , physics , optics , laser
Bei Versuchen zur Darstellung von anionisch derivatisierten Holmium‐Oxotelluraten durch Reaktion von Holmiumtrichlorid (HoCl 3 ) mit Tellurtrioxid (TeO 3 ; molares Verhältnis 1:2, 800°C, 10 d) in evakuierten Kieselglasampullen wurden transparente, grünlich gelbe und derbe Einkristalle des Holmium(III)‐Chlorid‐Oxotellurats(IV) HoClTe 2 O 5 (triklin, P1; a = 762, 07(6), b = 796, 79(6), c = 1010, 36(8) pm, α = 100, 987(4), ß = 99, 358(4), γ = 91, 719(4)°; Z = 4) erhalten. Die Kristallstruktur beinhaltet achtfach koordinierte (Ho1) 3+ ‐ (nur umgeben von Oxid‐Anionen) und siebenfach koordinierte (Ho2) 3+ ‐Kationen (umgeben von einem Chlorid‐ und sechs Oxid‐Anionen). Über Kantenverknüpfungen treten beide Sorten von Holmium‐Polyedern jeweils für sich zu Ketten entlang [100] zusammen und kombinieren ihrerseits abwechselnd über O6 und O9 zu 2 {[Ho 2 O 10 (Cl1)] 15— }‐Schichten parallel (001). Alle vier kristallographisch unterschiedlichen Te 4+ ‐Kationen sind jeweils von drei nahen Sauerstoffatomen (d(Te—O) = 188 — 195 pm) und stets auch einem weiter entfernten Sauerstoffteilchen umgeben. Durch die stereochemische Aktivität der nicht ‐bindenden Elektronenpaare (“lone pairs”) ergeben sich ψ 1 ‐trigonal‐bipyramidale Koordinationsfiguren. Die ψ 1 ‐tetraedrischen [TeO 3 ] 2— ‐Primäreinheiten formieren sich durch Eckenverknüpfung zu diskreten [Te 2 O 5 ] 2— ‐Doppeln mit ekliptischer Konformation, welche nach Art eines Fischgrätenmusters parallel (001) auf beiden Seiten der 2 {[Ho 2 O 10 Cl] 15— }‐Schichten angeordnet sind. Der Zusammenhalt der 2 {[Ho 2 (Cl1)Te 4 O 10 ] + }‐Schichten erfolgt ausschließlich über Cl2—Te1‐Kontakte mit einem ungewöhnlich langen Abstand von 335 pm. Da (Cl1) — zur Koordinationssphäre von (Ho2) 3+ zählt und (Cl2) — nur von Te 4+ umgeben ist, sollte die Verbindung korrekterweise als Holmium(III)‐Chlorid‐Oxochlorotellurat(IV) gemäß Ho 2 Cl[Te 4 O 10 Cl] (Z = 2) formuliert werden.