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Zum chemischen Transport von Molybdän mit HgBr 2 — Experimente und Modellrechnungen
Author(s) -
Lenz M.,
Gruehn R.
Publication year - 1993
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19936190416
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Molybdän wandert in geschlossenen Ampullen im Temperaturgefälle (z. B. 1 000→900°C) mit HgBr 2 als Transportmittel. Neben elementarem Mo wurde in einigen Experimenten die Abscheidung von MoBr 2 bzw. MoO 2 (aus Sauerstoff enthaltenden Verunreinigungen) beobachtet. Zur Aufklärung des Transportgeschehens, insbesondere der Abscheidungsreihenfolge und Menge der verschiedenen Bodenkörper, wurde die Massenänderung während der Dauer der Transportexperimente kontinuierlich gemessen („Transportwaage”). Die daraus für Mo erhaltenen Transportraten m(Mo) durchlaufen im Bereich 800 ≤ T ≤ 1 040°C (Δ T = 80°C) ein Maximum bei T = 980°C unabhängig vom eingesetzten Bodenkörper (Mo oder Mo/MoO 2 ‐Gemenge). Bei konstanter Temperatur ( T = 950°C) nimmt m(Mo) mit steigender Transportmitteldichte D zu (m(Mo) = 23 mg/h, D max = 8,61 mg HgBr 2 /cm 3 ). Die maßgebliche endotherme Transportreaktion ist nach thermodynamischen Modellrechnungen:\documentclass{article}\pagestyle{empty}\begin{document}$$ {\rm Mo}_{\rm s} \, + \,2{\rm HgBr}_{{\rm 2,g}} \, = \,{\rm MoBr}_{{\rm 4,g}} \, + \,2{\rm Hg} $$\end{document}Die aufgrund des Modells für den Bereich 800 ≤ T ≤ 1 040°C berechneten Transportraten wurden jedoch im Experiment nicht erreicht. Die beobachteten Transportraten von Mo und die Phasenverhältnisse kann man nur bei Anwesenheit von Sauerstoff im System zutreffend beschreiben. Beste Übereinstimmungen zwischen Modellrechnung und Experiment wurden erzielt, wenn der Ausgangsbodenkörper neben Mo auch MoO 2 enthielt.