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Über Chalkogenidhalogenide des Chroms Synthese, Kristallstruktur und Magnetismus von Chromsulfidbromid, CrSBr
Author(s) -
Beck Johannes
Publication year - 1990
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19905850118
Subject(s) - crystallography , chemistry , physics
Abstract CrSBr wird aus S 2 Br 2 und Cr‐Metall in einer geschlossenen Quarzglasampulle bei 880°C dargestellt. Es bildet luftstabile, schwarze Kristalle. Die Kristallstrukturbestimmung (Raumgruppe Pmmn, Gitterkonstanten bei 293 K: a = 476,7(2), b = 350,6(2), c = 796,5(4) pm, Z = 2, R = 0,026) zeigt, daß CrSBr im FeOCl‐Typ kristallisiert. Die Struktur besteht aus Schichten, die senkrecht zur c‐Achse gestapelt sind. Die Schichten werden aus verzerrten, kantenverknüpften CrS 4 Br 2 ‐Oktaedern gebildet. Die Abstände zwischen Cr und S bzw. Br betragen CrS 239,7 und 241,5 pm sowie CrBr 249,4 pm. Zur Klärung des ungewöhnlichen Temperaturfaktors des Br‐Atoms wurde die Strukturbestimmung zusätzlich bei 205 K und 118 K durchgeführt. Es zeigt sich, daß die Koeffizienten der anisotropen Temperaturfaktoren aller Atome mit der Temperatur linear abnehmen und für 0 K auf Null extrapoliert werden können. Der große Auslenkungsparameter U 11 des Br‐Atoms wird somit durch dessen Schwingungsbewegung hervorgerufen. Die Bildung von Intercalationsverbindungen mit Pyridin und Tetracyanoethylen gelingt auch bei Anwendung drastischer Bedingungen nicht. CrSBr zeigt ein ausgeprägtes antiferromagnetisches Verhalten mit einer Néel‐Temperatur von 132 K und einer kritischen Feldstärke von 0.35 Tesla bei 4,2 K.