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Cyclische Diazastannylene. XXVIII. Anorganische Polycyclen aus der Reaktion eines Bis(amino)‐stannylens bzw. eines Iminostannylens mit SnCl 2 , SnBr 2 und tert‐Butoxizinn(II)‐chlorid bzw. ‐bromid
Author(s) -
Veith M.,
Huch V.,
Lisowsky R.,
Hobein P.
Publication year - 1989
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19895690105
Subject(s) - chemistry , stereochemistry , medicinal chemistry
Abstract Das cyclische Bis(amino)stannylen 1 reagiert mit tert‐Butoxizinn(II)‐chlorid oder ‐bromid zu einem Lewis‐Säure‐Base‐Addukt 4 bzw. 5 , in dem die beiden Moleküle über N→Sn− (233,8(3) pm) und O→Sn− (215,1(2) pm) Bindungen zusammengehalten werden, was zur Bildung zweier anellierter Vierringe führt (Röntgenstrukturanalyse von 4 ). Setzt man 1 hingegen mit SnCl 2 oder SnBr 2 um, so entstehen die “Salze” Me 2 Si(N t Bu) 2 Sn 2 Br + Sn 2 Br 5 − ( 7 ). Gemäß Strukturanalysen sind die Kationen in 6 und 7 strukturell nahe verwandt: SnCl + bzw. SnBr + werden von dem “Trihaptoliganden” 1 so koordiniert, daß eine polycyclische SiN 2 Sn 2 X‐Einheit mit einem N 2 Sn 2 ‐Tetraeder und kantenüberbrückenden Si und Halogen (X) entsteht (Mittelwerte : NSn = 232(2) ( 6 ), 230(2) ( 7 ), SnCl = 265(1), SnBr = 275(1) pm). ( t BuNSn) 2 , eine kurzlebige Zwischenstufe, addiert sich an SnCl 2 unter Bildung eines kristallinen Polymers ( t BuN) 2 Sn 3 Cl 2 ( 8 ). Der Festkörper besteht nach Röntgenstrukturanalyse aus einer unendlichen Kette von ( t BuN) 2 Sn 3 Cl 3 ‐Polycyclen, die sich mit benachbarten Einheiten jeweils zwei Chloratome teilen. ( t BuN) 2 Sn 3 Cl 3 bildet ein gleichseitiges Dreieck aus Chloratomen, auf dessen Kantenmitten ein zweites gleichseitigtes Dreieck aus Zinnatomen hineingestellt ist. Diese sind ihrerseits durch (N t Bu)‐Gruppen trigonal bipyramidal verknüpft. Die verbrückenden Chloratome besitzen eine ungewöhnliche planare, fast quadratische Koordination (SnCl(Mittel) = 308(5) pm). Der mittlere Sn 3 N 2 ‐Polycyclus der Figur kann als nahezu perfekte trigonale Bipyramide beschrieben werden (SnN = 222,7(3) pm). Die tert‐Butylgruppen an den Stickstoffatomen schirmen den anorganischen Teil der Struktur so ab, daß eine Schichtstruktur entsteht.