Premium
Der Einfluß der Temperatur auf die Kristall‐ und Molekülstruktur eines hochsymmetrischen Tetraazastannans
Author(s) -
Veith M.
Publication year - 1978
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19784460123
Subject(s) - chemistry
Das Tetraazastannan 1,3,5,7‐Tetrakis(tert.‐butyl)‐2,2,6,6‐tetramethyl‐1,3,5,7–tetraaza‐2,6‐disila‐4‐stannospiro[3.3] heptan kristallisiert bei Zimmertemperatur in der monoklinen Raumgruppe C2/c mit 4 Molekülen pro Elementarzelle. Auffallend sind zwei gleich lange Gitterkonstanten: a = c = 18,604(10), b = 8,993(5) Å; β = 111,6(1)°; V = 2894, 7 Å 3 (193 K). Die Struktur wurde an Hand von 1804 unabhängigen Reflexen bis zu einem R‐Wert von 0,05 verfeinert. Die Moleküle, die in guter Näherung eine 4 2m(D 2d ) Symmetrie erfüllen, sitzen im Kristall auf zweizähligen Achsen. Die SnN‐ und SiN‐Abstände betragen 2,03 bzw. 1,73 Å. Die oben beschriebene pseudo‐orthorhombische Zelle geht bei Temp.‐Erhöhung (>365 K) in eine orthorhombische über. Nach Pulverdiagrammen wird zuvor noch eine Zwischenphase (341–365 K) durchlaufen. Die Hochtemperaturphase kristallisiert nach Einkristalldaten in der Raumgruppe Fddd mit 8 Molekülen pro Elementarzelle (a = 20,47(2), b = 9,657(7), c = 31,06(5) Å; V = 6137 Å 3 (370 K)), womit jedem Molekül die Punktsymmetrie 222(D 2 ) zukommt. Aus dem Vergleich der Atomkoordinaten von Tief‐ und Hochtemperaturphase ergibt sich, daß die Moleküle weitgehend identische X‐ und Z‐ aber unterschiedliche Y‐Parameter besitzen. Entsprechend den Prinzipien von Kitaigorodsky verliert das Molekül bei der Packung Punktsymmetrie ( 4 2m → 2), aber gewinnt diese beim Aufheizen des Festkörpers teilweise wieder zurück (2 → 222).