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Thermodynamische Untersuchungen zur Chelatbildung zwischen Aminoterephthalsäure‐N,N‐diessigsäure und 3 d‐ bzw. Erdalkalimetallionen. Eine Betrachtung zum Einfluß einer koordinativ inaktiven Carboxylgruppe auf die komplexe Bindung von Metallionen durch Aminopolycarbonsäuren
Author(s) -
Martin A.,
Uhlig E.
Publication year - 1970
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19703760311
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Anthranilsäure‐N,N‐diessigsäure (H 3 A) und Aminoterephthalsäure‐N,N‐diessigsäure (H 4 B) bilden mit Erdalkalimetall‐ und zweiwertigen 3d‐Ionen Komplexe der Zusammensetzung MeA‐ und MeB 2− . Diese Verbindungen unterscheiden sich voneinander nur dadurch, daß in den Komplexen MeB 2− die Carboxylatgruppe in 4‐Stellung durch ihre Ladung auf die in der Koordinationssphäre gebundenen Zentralionen einmal direkt rein elektrostatisch, andererseits aber auch indirekt über das π‐Elektronen‐system des Benzols einen zusätzlichen Einfluß ausübt. Durch kalorimetrische Untersuchungen und durch Gleichgewichtsmessungen wurden ΔG, ΔH und ΔS für die Bildung dieser Komplexe in wäßriger Lösung bestimmt. In allen untersuchten Fällen (Me m+ = H + , Mg 2+ , Ca 2+ , Sr 2+ , Co 2+ , Ni 2+ , Cu 2+ , Zn 2+ ) ist ΔH für die Bildung der Komplexe MeA m‐3 stärker negativ als für MeB m‐4 , während letztere in jedem Falle entropiestabilisiert sind. Unter Verwendung eines einfachen Molekülmodells für die Komplexe sowie empirisch ermittelter Dielektrizitätskonstanten für das Medium zwischen den Zentralionen und der ionisierten Carboxylgruppe wurde die elektrostatische Anziehung zwischen diesen Ladungsträgern berechnet. Daraus konnte der Einfluß abgeschätzt werden, den die Carboxylatgruppe durch Mesomerie und Induktion auf die koordinierten Metallionen ausübt.