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Untersuchungen an Selen‐Sauerstoff‐Verbindungen. XXXV. Silbersalze der Amidoschwefelsäure und Amidoselensäure IR‐Spektren und Bindungsverhältnisse
Author(s) -
Paetzold R.,
Dostál K.,
Růžička A.
Publication year - 1966
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19663480102
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Die IR‐Spektren der Verbindungen AgSO 3 NH 2 , KSO 3 NHAg · H 2 O, Ag 3 NSO 3 · H 2 O, Ag 3 NSO 3 , Ag 3 NSO 3 · 3 NH 3 · 2 H 2 O sowie AgSeO 3 NH 2 , ·‐und ‐Ag 3 NSeO 3 und Ag 3 NSeO 3 · 3 NH 3 · 2 H 2 O zeigen mit steigendem Silbergehalt stetige Annäherungen aller NXO 3 ‐Valenzschwingungsbanden (X = S oder Se), die sich auf zunehmenden Bindungsausgleich, verursacht durch den Übergang der wenig polaren NH‐Bindungen in stark polare NAg‐Bindungen, zurückführen lassen. Daher sind die Spektren der Salze Ag 3 NSO 3 und Ag 3 NSeO 3 denen von kristallisierten Sulfaten und Selenaten mit niedriger site‐Symmetrie der SO 4 2− ‐bzw. SeO 4 2− ‐Ionen sehr ähnlich. Im Gegensatz zu den Trisilbersalzen der Amidoschwefelsäure sind in denen der Amidoselensäure oberhalb 400 cm −1 AgN‐Valenzschwingungsbanden nachweisbar. Das wird auf eine Verstärkung der kovalenten AgN‐Bindungsanteile zurückgeführt, die durch die Zunahme der NXO 3 3− ‐Bindungspolaritäten von X = S zu X = Se ermöglicht wird. Die Silberamidosulfate sind daher salzartiger als die entsprechenden Siberamidoselenate. Es werden Strukturvorschläge für die Salze Ag 3 NXO 3 und Ag 3 NXO 3 · 3 NH 3 · 2 H 2 O (X = S, Se) gemacht. Für die noch nicht beschriebenen Verbindungen Ag 3 NSO 3 · H 2 O und Ag 3 NSO 3 werden die Darstellungsverfahren und einige Eigenschaften angegeben.