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Zur Kenntnis der Monothiophosphorsäure und der Sulfan‐diphosphonsäuren und ihrer Salze
Author(s) -
Fehér F.,
Vial F.
Publication year - 1965
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19653350302
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Bei der Oxydation von Alkalimonothiophosphat in 3,2 n salzsaurer Lösung mit Jod entsteht nach T HILO und S CHÖNE die Disulfan‐diphosphonsäure H 4 [O 3 PSSPO 3 ]. Beim Einengen in Gegenwart von Kaliumionen wird jedoch durch rückläufige Verschiebung des Bildungsgleichgewichtes das bis dahin unbekannte Kaliumdihydrogenmonothiophosphat KH 2 PO 3 S erhalten. Die Darstellung dieser Verbindung erfolgt auf einfacherem Wege durch Hydrolyse von Phosphorthiochlorid mit Kalilauge und nachfolgendes Ansäuern. Die Umsetzung mit Perchlorsäure liefert eine wäßrige Lösung der freien Monothiophosphorsäure, die mit einem besonderen Schnellverdampfer ohne Zersetzung bis auf 94% angereichert werden kann. Die Verbindung ist eine relativ starke Säure, deren Dissoziationskonstanten K 2 = 1,23. 10 −6 und k 3 = 2,45. 10 −11 Mol/1 etwa 2 Zehnerpotenzen größer als die der Phosphorsäure sind. Bei der Oxydation von KH 2 PO 3 S in ätherischer Suspension mit Brom findet unter Verbrauch von einem Äquivalent Brom pro Thiogruppe gleichfalls eine Umsetzung unter Bildung von Disulfan‐diphosphonsäure statt, die, in methanolische Lösung überführt, bis auf 75% angereichert werden kann. Die Verbindung ist gleichfalls eine recht starke Säure. Durch Disproportionierung der Disulfan‐diphosphosäure entsteht in Gegenwart von Kaliumionen und Methanol das Trisulfan‐disphosphonat KH 3 P 2 O 6 S 3 . CH 3 OH, aus dem durch Umsetzung mit Perchlorsäure die freie Säure in 55proz. wäßriger Lösung darstellbar ist. Die Eigenschaften der erhaltenen Sulfan‐diphosphonsäuren und ihrer Salze werden beschrieben.