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Über die Stabilität großer Chelatringe
Author(s) -
Schwarzenbach G.,
Anderegg G.
Publication year - 1955
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19552820131
Subject(s) - chemistry , philosophy
Wie die Atomringe der organischen Chemie, so sind auch Chelatringe mit mehr als 4 Ringgliedern bei den meisten Metallen ohne Spannung. In der Gleichgewichtskonstanten der Reaktion: Metallkation + Komplexbildner → Chelatkomplex (Stabilitätskonstante des Komplexes), kommt aber nicht nur die Ringspannung, sondern auch die Wahrscheinlichkeit des Ringschlusses zur Auswirkung, welche mit wachsender Gliederzahl des Ringes rasch absinkt. Dieser Entropieeffekt, bewirkt., daß Chelatkomplexe mit 5‐ und 6‐Ringen wesentlich stabiler sind als die entsprechenden Komplexe mit einfachen Liganden. Die durch die Ringbildung erhöhte Stabilität (Chelateffekt) ist aber schon beim Chelat‐7‐ring praktisch verschwunden. Die Kationen Ag + und Hg +2 verhalten sich ausnehmend, weil die beiden ersten von diesen Kationen angelagerten Ligandatome bevorzugt in linearer Stellung sitzen, so daß hier auch Chelat‐5‐ und 6‐ringe gespannt sind. Silber‐ und Quecksilberkomplexe kann man deshalb nicht durch Chelatringbildung stabilisieren.