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Bildung, Eigenschaften und Reaktionen des Silylphosphins
Author(s) -
Fritz G.
Publication year - 1955
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19552800510
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
1 Das bei der Umsetzung von SiH 4 mit PH 3 bei 450° C sich bildende SiH 3 PH 2 ist ein farbloses Gas, das bei 12,7° C siedet und sich zu einer farblosen Flüssigkeit kondensieren läßt. Unter Feuererscheinung reagiert es bereits mit Spuren von Luft. 2 Mit NaOH und NH 4 OH wird es unter Bildung von Si(OH) 4 , H 2 , SiH 4 und PH 3 zersetzt. Auch durch Salzsäure wird das SiH 3 PH 2 schon unterhalb Zimmertemperatur hydrolysiert, wobei sich H 2 , PH 3 , SiH 4 und ein SiH‐haltiger weißer Niederschlag bilden. Die saure Hydrolyse setzt an der SiP‐Bindung ein. 3 Gasförmiger HBr bildet mit SiH 3 PH 2 keine Komplexverbindung, sondern er bewirkt Umsetzungen, die zu den Verbindungen SiH 3 Br, PH 3 und PH 4 Br führen. 4 Der thermische Zerfall des SiH 3 PH 2 beginnt bei 400° C. Er führt zu H 2 , PH 3 , SiH 4 und höher siedenden, wasserstoffhaltigen Silicium‐Phosphorverbindungen. Es ist wahrscheinlich, daß die Spaltung der SiH 3 PH 2 ‐Molekel bevorzugt an der SiH‐Bindung beginnt. 5 Mit Äthylen reagiert SiH 3 PH 2 bei seiner thermischen Zersetzung unter Druckabnahme, wobei sich verschiedenartige Verbindungen bilden. In den höher siedenden Reaktionsprodukten ist der Phosphor an das organisch substituierte Silicium gebunden, wie sich aus der leichten hydrolytischen Spaltbarkeit der Substanzen mit Säuren ergibt, bei der H 2 und niedermolekulare Silicium‐ und Phosphorverbindungen entstehen.