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Beiträge zur Chemie des Schwefels XI. Über Höhere Schwefelchloride der Zusammensetzung S x Cl 2
Author(s) -
Fehér F.,
Baudler M.
Publication year - 1952
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19522670602
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry , philosophy
Abstract Nach einem Überblick über ältere Arbeiten in der Literatur, welche die Existenz schwefelreicherer Chloride als S 2 Cl 2 , insbesondere die Verbindungen S 3 Cl 2 und S 4 Cl 2 , wahrscheinlich machen, wird über Versuche zur Darstellung höherer Schwefelchloride aus S 2 Cl 2 im „heiß‐kalten” Rohr berichtet. Hierbei entsteht im H 2 ‐Strom bei einer Heizstabtemperatur von 860–875° C ein orangegelbes, hochviskoses Öl, dessen Analyse der Bruttozusammensetzung S 20 Cl 2 bis S 24 Cl 2 entspricht. Es wird gezeigt, daß es sich bei dem Produkt nicht um eine physikalische Lösung von S in S 2 Cl 2 handeln kann, da auf Grund der bekannten Löslichkeit die Zusammensetzung einer bei Zimmertemperatur beständigen S—S 2 Cl 2 ‐Lösung maximal bei S 3 , 2 Cl 2 liegt. In Übereinstimmung damit läßt sich das RAMAN‐Spektrum des Öles nicht durch Superposition aus den bekannten Spektren von S 2 Cl 2 und gelöstem S rh deuten, sondern beweist das Vorliegen neuer Molekelarten, d. h. höherer Schwefelchloride S x Cl 2 . Aus der großen Ähnlichkeit des Spektrums mit denen der höheren Schwefelwasserstoffe folgt für die homologe Chlorschwefelreihe die gleiche kettenförmige Struktur mit hauptvalenzmäßiger Bindung der S‐Atome. — Bei Heizstabtemperaturen über 900° C werden Produkte mit noch höherem S‐Gehalt gebildet, die bei Zimmertemperatur nach kurzer Zeit fest werden. Aus diesen kann durch Extraktion mit CS 2 ein zitronengelber, feinpulvriger Rückstand der Zusammensetzung ∼S 100 Cl 2 gewonnen werden. — Es wird angenommen, daß sämtliche Präparate Mischungen von Homologen verschiedener Kettenlänge sind, deren nähere Untersuchung und Aufarbeitung zur Isolierung einzelner definierter Verbindungen begonnen worden ist.