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Die Chemie des Nitrosyl‐Ions. V. Die Azidreaktion des Nitrosyl‐Ions
Author(s) -
Seel F.,
Nögrádi J.
Publication year - 1951
Publication title -
zeitschrift für anorganische und allgemeine chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0044-2313
DOI - 10.1002/zaac.19512640510
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Versucht man durch Umsetzung von Aziden mit Nitrosylsalzen nach NO + + N − 3→ NO → N 3 Nitrosylazid darzustellen, so erhält man unmittelbar dessen Zerfallsprodukte Stickstoff und Distickstoffmonoxyd. Ebenso wie die Umsetzung mit Jodiden ergibt auch diese Reaktion eine interessante Bestimmungsmethode für die NO‐Gruppe in Nitrosylverbindungen, welche diese in Form des Nitrosyl‐Ions, NO + , enthalten oder als solches ablösen können. Die „Azidreaktion” wurde mit Lösungen bzw. Suspensionen in verflüssigtem Schwefeldioxyd ausgeführt, wobei die folgenden Gruppen von Nitrosylverbindungen untersucht wurden: 1. Nitrosylsalze: NO[BF 4 ], NO[SbCl 6 ], (NO) 2 [SnCl 6 ], NO[ClO 4 ], NO[SO 4 H], (NO) 2 [S 2 O 7 ]. 2. Nichtelektrolyte: NOCl, NOBr, NO · OCOCH 3 , NO · OC 2 H 5 , NO · SCN, [Cr(NH 3 ) 2 (NCS) 3 NCS · NO]. 3. Nitrosylmetallkomplexe: Cu(NO Cl 2 , Mn(NO)Cl 3 , Fe(NO) 2 J, CO(NO) 2 J, Fe(NO) 2 SC 2 H 5 , [Fe 4 (NO) 7 S 3 ]K, [Fe(NO)(CN) 5 ]Na 2 , Co(NO)(CO) 3 . Als Reagens kam im allgemeinen Tetramethylammoniumazid in Frage. Der Azidtest verlief in flüssigem Schwefeldioxyd bei allen Stoffen der Gruppe 1 und 2 positiv, bei NO · OC 2 H 5 unter Beteiligung des Lösungsmittels SO 2 . Von den angeführten Nitrosylmetallkomplexen gab die Azidreaktion allein Cu(NO)Cl 2 . In sämtlichen Fällen wurden die Reaktionsprodukte N 2 und N 2 O quantitativ bestimmt und die gebildeten Tetramethylammoniumsalze identifiziert. Es wurde auch versucht die Nitrosylreaktion zur Erfassung der Azidogruppe heranzuziehen. Durch Umsetzung von Natrium‐„azidodithioformiat”, (N 3 CS 2 )Na, mit NOCl konnte gezeigt werden, daß dasselbe wahrscheinlich keine Azidogruppe enthält, sondern ein Thiotriazolderivat darstellt.