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Raney‐Metalle als Entschwefelungskatalysatoren. I
Author(s) -
Herglotz H.,
Lissner A.
Publication year - 1949
Publication title -
zeitschrift für anorganische chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0372-7874
DOI - 10.1002/zaac.19492600112
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Auf Grund theoretischer Betrachtungen wurden von den gebräuchlichen Raney‐Metallen verschiedene Kobalt‐ und Kupferpräparate auf ihre Brauchbarkeit als Katalysatoren zur Überführung von Schwefel aus Zersetzungsprodukten organischer Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff untersucht. Während Raney‐Kupfer sich als untauglich erwies, zeigten die Raney‐Kobalte sowie reines reduziertes Kobalt die gleiche Wirksamkeit wie Platin‐Asbest. Der Kobaltkontakt resorbiert bis 400° C Schwefel, ohne ihn abzugeben, oberhalb 400° erfolgt durch Wasserstoff Überführung des vom Kobalt aufgenommenen Schwefels in Schwefelwasserstoff. Diese Reaktion\documentclass{article}\pagestyle{empty}\begin{document}$$ {\rm m CoS}_{\rm x} + {\rm nH}_{\rm 2} \to {\rm nH}_{\rm 2} {\rm S} + {\rm m Co\quad\quad (m x} = {\rm n)} $$\end{document} wurde auf ihren zeitlichen Verlauf und ihre Temperaturabhängigkeit näher studiert. Sie verläuft bei geringer Strömungsgeschwindigkeit des Wasserstoffs nach der nullten, bei höherer nach der ersten Ordnung. Die Temperaturabhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten befolgt die ARRHENIUS sche Beziehung. Aktivierungswärmen und Aktivitäten der verschiedenen als Katalysatoren verwendeten Kobaltpräparate mit wechselnden Gehalten an inaktiver Komponente wurden gemessen. Die Größe von B, der Häufigkeitszahl, ist ein Maß für die Verdünnung der katalytisch wirksamen Komponente in den vorliegenden Mischkatalysatoren. Die Aktivierungsenergie für die einzelnen Präparate ist um so geringer, je größer der Gehalt an katalytisch unwirksamen Komponenten ist, ein Fall von Synergie. Eine charakteristische Temperatur Φ für alle Kobaltpräparate, bei der sich die log k‐Geraden schneiden, wurde bei 823° K gefunden. Zu ihrer theoretischen Deutung werden weitere Untersuchungen vorbehalten.