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Grundlagen einer Chemie in absoluter Salpetersäure. I
Author(s) -
Jander Gerhart,
Wendt Hildegard
Publication year - 1948
Publication title -
zeitschrift für anorganische chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.354
H-Index - 66
eISSN - 1521-3749
pISSN - 0372-7874
DOI - 10.1002/zaac.19482570103
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry , philosophy
Abstract1 Es wird gezeigt, daß die wasserfreie Salpetersäure in ihren Eigenschaften als Solvens in die Reihe der nichtwässerigen aber „wasserähnlichen” Lösungsmittel einzuordnen ist. Absolute Salpetersäure hat wie das Wasser und auch andere wasserähnliche Lösungsmittel die. Fähigkeit, eine große Anzahl insbesondere anorganischer Verbindungen aufzulösen. Es kommen hierbei aber in erster Linie natürlich nur solche Stoffe in Betracht, die nicht von vorneherein durch das Lösungsmittel oxydiert oder nitriert werden. 2 Die Auflösungen in absoluter Salpetersäure leiten wie wässerige Lösungen vielfach den elektrischen Strom, während das Lösungsmittel für sich alleine ein recht schlechter Leiter ist. Die aufgelösten Substanzen liegen als Elektrolyte vor. Das folgende Dissoziationsschema ist für die geringe Eigenleitfähigkeit des Solvens verantwortlich:\documentclass{article}\pagestyle{empty}\begin{document}$$ 2\,{\rm HNO}_{\rm 3} \rightleftharpoons({\rm H} \bullet {\rm HNO}_{\rm 3})^ + + ({\rm NO}_{\rm 3})^ - $$\end{document}3 Als wasserähnliches Lösungsmittel ist die absolute Salpetersäure zur Bildung von Solvaten befähigt, jedoch sind nur Solvate von Nitraten bekannt. 4 Neutralisationenanaloge Reaktionen sind in absoluter Salpetersäure verhältnismäßig selten. Das relativ starke Säurenanaloge „Perchlorsäure” setzt sich mit basenanalogem Kaliumnitrat unter Abspaltung von Lösungsmittelmolekülene und Salzbildung um:\documentclass{article}\pagestyle{empty}\begin{document}$$ {\rm HClO}_{\rm 4} + {\rm KNO}_{\rm 3}\,{\!=\!=}\,{\rm KClO}_{\rm 4} + {\rm HNO}_{\rm 3} $$\end{document} . Auch die wasserfreie Schwefelsäure ist zu neutralisationenanalogen Umsetzungen befähigt, wie durch Leitfähigkeitstitrationen bewiesen wird. Doch unterliegen ihre Salze bei etwas höherer Temperatur bereits der Solvolyse.

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