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Über den Einsatz natürlicher Binder bei der Papierherstellung und ‐veredlung
Author(s) -
Bergmann W.
Publication year - 1986
Publication title -
starch ‐ stärke
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.62
H-Index - 82
eISSN - 1521-379X
pISSN - 0038-9056
DOI - 10.1002/star.19860380302
Subject(s) - chemistry
Bindemittel werden bei der Papierherstellung zum Zwecke der Gefügeverfestigung und bei der Papierveredlung – hier im engeren Sinne der Papierstreicherei – zum Zwecke der Verhaftung der auf die Papieroberfläche aufgetragenen Pigmente mit sich selbst und der Papieroberfläche eingesetzt. Mit „natürlichen Bindemitteln” sind diejenigen gemeint, die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind und in Form von kolloiden Lösungen zum Einsatz kommen. Damit ist eine deutliche Abgrenzung zu den heute dominierenden Kunststoffdispersionen gegeben. Von den natürlichen Bindemitteln steht die Stärke in der wirtschaftlichen Bedeutung im Vordergrund. Zur Verfestigung des Papiergefüges werden der Papiermasse z. B. kationaktive Stärken zugesetzt. In der Papiermaschine kann mit Hilfe der Leimpresse eine Imprägnierung bzw. Oberflächen‐Veredlung des Papieres erfolgen. Der Einsatz von abgebauten Stärken steht hierbei im Vordergrund. Bei der Papierstreicherei werden auf die Oberfläche des Papieres feinteilige Pigmente mit dem Ziel aufgetragen, eine glattere, besser bedruckbare Papieroberfläche zu erhalten. Die Pigmente müssen mit Bindemitteln auf dem Papier gehalten werden. Obwohl der Einsatz von Stärke im Vergleich zu Kunststoffdispersionen für diesen Zweck von der reinen Bindewirkung her wirtschaftlicher ist, dominiert hier die Kunststoffdispersion. Der Grund hierfür sind Probleme bei der Bedruckbarkeit gestrichener stärkehaltiger Papieroberflächen. Neben der verringerten Druckfarbenannahme treten auch Migrationserscheinungen der Stärke beim Trocknen der Striche auf. Bei marktgerechten Preisen für technische Stärken sollte es möglich sein, daß in Zusammenarbeit zwischen der Papier‐ und Stärkeindustrie bestehende Probleme gelöst oder verringert werden, um – im Interesse für beide Industrien – in Zukunft zu einem erhöhten Stärkeeinsatz in der Papierindustrie zu kommen.