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Ein Jahrhundert Stärkeforschung in Deutschland
Author(s) -
Heyns K.
Publication year - 1984
Publication title -
starch ‐ stärke
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.62
H-Index - 82
eISSN - 1521-379X
pISSN - 0038-9056
DOI - 10.1002/star.19840360802
Subject(s) - humanities , art
Nach einer kurz zusammenfassenden Darlegung über den Stand der Stärkeforschung um das Jahr 1880 aus den vorliegenden vorangehenden Erkenntnissen des 19. Jahrhunderts wird versucht, die im Anschluß daran abgelaufene weitere Entwicklung während der seither vergangenen 100 Jahre in ihren Schwerpunkten aufzuzeigen. Hierbei ist eine Reihe von unterschiedlichen Problemkreisen zu berücksichtigen, die naturgemäß mit dem Fortschritt der allgemeinen wissenschaftlichen methodischen, analytischen und technologischen Erkenntnisse miteinander in engem Zusammenhang bei der weiteren Entwicklung der Stärkeforschung stehen, nämlich die Morphologie der Stärkekörner und deren Eigenschaften, die Technologie der Stärkegewinnung aus verschiedenen Rohstoffen, der Abbau sowie die Modifizierung der Stärke durch physikalische, chemische oder enzymatische Behandlung (Stärkederivate, Stärkeabbauprodukte, Verzuckerungsprodukte, Folgeprodukte), und die Aufklärung der chemischen Struktur der Stärke. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte haben die Erkenntnisse über den chemischen Aufbau von Amylose und Amylopektin im Rahmen der gesamten makromolekularen Polysaccharidchemie und deren niedermolekularen Baugruppen zur Anwendung gezielter Syntheseverfahren geführt, die u. a. bei der Zielsetzung des Einsatzes der Stärke als “nachwachsender Rohstoff” für zukünftige Entwicklungen von Bedeutung sein werden. Für die Stärkeindustrie hat der hier betrachtete Zeitabschnitt der letzten 100 Jahre durch die Stärkeforschung in gleicher Weide zu durchgreifenden technologischen Entwicklungen geführt, die durch optimale Ausführung einzelner Verfahrensschritte den Aufbau von Fabrikationsanlagen mit einer Tagesverarbeitung von mehreren tausend Tonnen Rohstoff ermöglichen.