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Die Bestimmung des Phosphorsäuregehaltes der Kartoffelstärke auf komplexometrischem und alkalimetrischem Wege
Author(s) -
Winkler S.
Publication year - 1960
Publication title -
starch ‐ stärke
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.62
H-Index - 82
eISSN - 1521-379X
pISSN - 0038-9056
DOI - 10.1002/star.19600120201
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Zusammenfassung Es werden schnell und einfach durchführbare Bestimmungsmethoden der Phosphorsäure in Kartoffelstärken beschrieben, die auf dem quantitativen Ionenaustausch der Stärke beruhen. Der Kationenaustausch verläuft bei Stärken an der zweibasischen Phosphorsäureestergruppe, als der funktionellen Gruppe des Ionenaustausches, stufenweise und ist stark p H ‐abhängig; der Ionenaustausch führt mit Säuren zu den H‐Ionen‐Stärken (H‐Stärken), in neutralen oder schwach sauren Salzlösungen zu Stärken mit primären Metallphosphatgruppen (monovalenter Ionenaustausch), mit Alkalien oder in alkalischen Salzlösungen zu Stärken mit sekundären Metallphosphatgruppen(bivalenter Ionenaustausch). Aus den sehr unterschiedlichen p H ‐Werten der nur schwach sauren primären Metallphosphatstufe (p H 5–6) gegenüber dem alkalischen p H der sekundären Metallphosphatstufe (p H 8–9) in Kartoffelstärken kann auf das Überwiegen der primären Metallphosphatstufe in normalen Stärken geschlossen werden. Die H‐Stärken haben als die metallionenfreie und reinste Form der Stärke für die Analytik der Stärken besonderes Interesse; ihre Eignung für die Lösung grundsätzlicher Fragen der Viskosität sowie der quantitativen Beziehung zwischen Viskosität und Phosphorsäuregehalt wird erörtert. In der Valenzbindung zweibasischer Metalle bei der primären Metallphosphatstufe von Stärken kann eine Erklärung für die starke viskositätsmindernde Wirkung zweibasischer Metalle, wie Calcium, Magnesium u.a. gegeben werden; es ist wahrscheinlich, daß Brückenvalenzbindung, die durch Verknüpfung von zwei Phosphorsäureestergruppen durch die beiden Valenzen des Metalls erfolgt, nur zwischen zwei verschiedenen Glukoseketten stattfinden kann; dadurch wird eine Kontraktion des Stärkemoleküls verursacht, die in einem Viskositätsabfall bei der Verkleisterung der Stärke zum Ausdruck kommt.