Rißwachstum warmfester Werkstoffe unter überelastischer Wechselverformung bei erhöhter Temperatur

An den warmfesten Stählen 13 CrMo 4 4 und 28 CrMoNiV 5 9 wurden Rißwachstumsuntersuchungen im Ermüdungs‐ bzw. Kriechermüdungsgebiet durchgeführt. Dabei sollte der Einfluß einer Vorbehandlung der Werkstoffe in Form einer Zeitstandbeanspruchung auf das Rißwachstum untersucht werden. Die Werkstoffe wurden dazu bei 560°C mit 2 % Kriechdehnung vorbeansprucht. Der Rißfortschritt je Zyklus wurde in Abhängigkeit von Probenform, Temperatur, Spannungsverhältnis, Versuchsfrequenz und Haltezeiten bestimmt. Für Kompaktproben beider Werkstoffe wirkt sich bei Ermüdungsversuchen die Zeitstandvorbeanspruchung nicht auf das Rißwachstum aus. Für mittengeschlitzte Flachproben führt sie jedoch zu einem starken Anstieg der Rißfortschrittsrate. Der Einfluß des Spannungsverhältnisses ist probenabhängig und kann bei einer modifizierten Auswertung vernachlässigt werden. Die Abhängigkeit von der Versuchsfrequenz ist oberhalb 0,005 Hz gering. Haitezeiten von 90 min Dauer bei Lastumkehr führen jedoch zu einem wesentlich schnelleren Rißwachstum.