Zum Epitaxieverhalten dünner Silberaufdampfschichten

Auf Steinsalzspaltflächen wurden Silberschichten verschiedener Dicke unter genauer Temperaturkontrolle aufgedampft und nach Ablösung von der Unterlage mittels Elektronenbeugung in Durchstrahlung untersucht. Die Aufdampfraten wurden dabei in sehr kleinen Schritten variiert, und es ergab sich für jede Temperatur T eine kritische Aufdampfrate R k , bei der ein nahezu sprunghafter Übergang von rein monokristalliner Orientierung zu nur noch teilweiser Ausrichtung erfolgt. Der Funktionszusammenhang R k (T) ermöglicht eine Bestimmung der Platzweschselenergie der Ag‐Atome auf der Oberfläche und stimmt überein mit der Modellvorstellung, daß mit der Ausbildung von Ag‐Atompaaren auf der NaCl‐Oberfläche ohne Möglichkeit vorherigen Platzwechsels in energetisch günstige Positionen eine vollständige Monokristallausrichtung nicht mehr zustandekommt.