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Bildung und Ausheilung von Punktdefekten in KCl‐Kristallen, gemessen mit Hilfe der Verfärbbarkeit durch F‐Zentren
Author(s) -
Fröhlich F.,
Grau P.
Publication year - 1965
Publication title -
physica status solidi (b)
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.51
H-Index - 109
eISSN - 1521-3951
pISSN - 0370-1972
DOI - 10.1002/pssb.19650080328
Subject(s) - chemistry , physics , microbiology and biotechnology , biology
Es wird die Bildung von punktförmigen Gitterdefekten in KCl‐Einkristallen nach Abschrecken von 530 °C, nach plastischer Deformation und nach intensiver Röntgenvorbestrahlung mit Hilfe der Röntgenverfärbbarkeit durch F‐Zentren untersucht. Die Vorbehandlungen führen zu einer Erhöhung der Verfärbbarkeit, die durch die charakteristischen Parameter der F‐Zentren‐Bildungskurve erfaßt werden kann. Dabei wird eine bevorzugte Zunahme der Konzentration von Anionenleerstellen gefunden, die in der Umgebung von Gitterstörungen lokalisiert sind. Die thermische Ausheilung der für die Verfärbbarkeitserhöhung verantwortlichen Defekte wird im Anfangsteil der F‐Zentren‐Bildungskurve verfolgt. Die Defekte nach Abschrecken heilen mit einer diskreten Aktivierungsenergie von 1,6 eV aus und sind offenbar verbunden mit der Art des Einbaues der als Verunreinigungen vorliegenden 2‐wertigen Kationen. Bei deformierten und röntgenvorbestrahlten Proben ergeben sich diskrete Werte zwischen 1,6 eV und 2,0 eV. Daraus wird geschlossen, daß die für die Verfärbbarkeitserhöhung verantwortlichen zusätzlichen Anionenleerstellen sicher nicht isoliert, sondern wahrscheinlich in Form von relativ kleinen Leerstellen‐Clustern ziemlich einheitlicher Größe nach diesen Vorbehandlungen im Kristall zurückbleiben. Ihr Abbau erfolgt über die Diffusion von isolierten Anionenleerstellen zu geeigneten Senken im Kristall.