Die (wirkliche) Dreifachspaltung schwerer Kerne

Schwere radioaktive Kerne zerfallen in zwei Fragmente mittlerer Masse, wie man seit den ersten Experimenten von Otto Hahn und Fritz Straßmann weiß. Dabei werden große Energiemengen frei. Vor etwa 35 Jahren führten jedoch Rechnungen zu der Voraussage, dass auch Spaltungen in drei mittelschwere Fragmente vorkommen müssten – mit noch höherer Energieausbeute, aber auch mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit. Kürzlich gelang einer russisch‐deutschen Kollaboration am Flerov Laboratory im JINR in Dubna (Russland) unter Beteiligung des Helmholtz‐Zentrums Berlin (HZB) erstmals der Nachweis dieses seltenen Zerfalls am spontanen Zerfall von Californium‐252 und bei der neutroneninduzierten Spaltung von Uran‐235.