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Mit Neutronen auf der Spur von Schrödingers Katze: Attosekunden‐Verschränkung
Author(s) -
C.Dreismann C. Aris
Publication year - 2004
Publication title -
physik in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3943
pISSN - 0031-9252
DOI - 10.1002/piuz.200401044
Subject(s) - physics
Schnelle Neutronen ermöglichen neue Einsichten in den inneren Aufbau kondensierter Materie: Sie können dynamische Prozesse sichtbar machen, die in wenigen hundert Attosekunden ablaufen. Auf dieser ultrakurzen Zeitskala gehen die Kerne der Wasserstoffatome in der Materie eine komplexe quantenmechanische Verschränkung mit ihren benachbarten Elektronen und Atomkernen ein. Deshalb scheinen diese Protonen beim Streuprozess teilweise zu verschwinden: Wasser zum Beispiel erscheint dann als H 1, 5O anstatt H 2 O. Neutronen‐Compton‐Streuexperimente an der Neutronen‐Spallationsquelle ISIS und Elektronen‐Compton‐Streuexperimente in Canberra (Australien) weisen auf eine bisher unerkannte Bedeutung der Verschränkung in atomaren und molekularen Prozessen hin, etwa dem Aufbau oder Bruch chemischer Bindungen.