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Die Karte im Kopf: Wie stellt das Gehirn seine Umwelt dar?
Author(s) -
van Hemmen J. Leo
Publication year - 2001
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.20010570210
Subject(s) - humanities , physics , art
Abstract In der Neurophysik versteht man unter einer „Karte” die neuronale Abbildung raumzeitlicher Aktivität eines Sinnesorgans. Zum Beispiel ist beim Tastsinn die gesamte Körperoberfläche im entsprechenden Areal der Großhirnrinde (Cortex) räumlich geordnet repräsentiert und bildet somit eine somatosensorische Karte. Ebenso gibt es visuelle und auditorische Karten, die Abbildungen des jeweiligen Sinnesorgans, der Netzhaut (Retina) bzw. des Innenohrs (Cochlea), sind. Sowohl räumliche als auch zeitliche Aspekte sensorischer Aktivität können in einer Karte kodiert sein. In diesem Aufsatz steht speziell der zeitliche Gesichtspunkt im Mittelpunkt und wir zeigen, wie im Gehirn eine zeitliche Karte entstehen kann: Der Wüstenskorpion und die Schleiereule liefern mit ihrer Beuteortung faszinierende Beispiele neuronaler Kartierung.