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Faraday‐Effekt mit weicher Röntgenstrahlung: Polarisationsanalyse bei magneto‐optischen Experimenten
Author(s) -
Mertins HansChristoph,
Schäfers Franz,
Gaupp Andreas,
Gudat Wolfgang
Publication year - 2001
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.20010570114
Subject(s) - physics , humanities , chemistry , philosophy
Im Jahre 1845 entdeckte Faraday, dass sich die Polarisationsebene von Licht dreht, wenn man es durch magnetisiertes Blei‐Borsilikat‐Glas schickt [1]. Dieser nach ihm benannte Effekt war ein Meilenstein für das Verständnis der elektromagnetischen Struktur des Lichtes. Er markiert den Beginn der Magneto‐Optik, die die Entwicklung der Quantenmechanik wesentlich mit beeinflusste und sich heute in vielen technischen Anwendung wiederfinden lässt. Kürzlich gelang es erstmals, den Faraday‐Effekt auch im kurzwelligen Röntgen‐Spektrum mit Synchrotronstrahlung nachzuweisen. Diese Entdeckung eröffnet zum einen neue Möglichkeiten für die Grundlagenforschung, wie etwa die Bestimmung magneto‐optischer Konstanten. Zum anderen lassen sich die ungewöhnlich großen Drehwinkel der Polarisationsebene von bis zu ±90° auch konkret anwenden, z. B. in der elementselektiven Mikroskopie magnetischer Speichermedien.