Festkörperphysik: Relaxationsdynamik in Gläsern: Der Übergang von der niederviskosen Flüssigkeit zum starren Glas ist eines der großen ungelösten Probleme der Physik

Amorphe Materialien wie Gläser, Polymere oder Glaskeramiken sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Für das Verständnis des so genannten Glasübergangs, d. h. der Verfestigung einer Schmelze unter Umgehung der Kristallisation, spielen Relaxationsvorgänge der Moleküle eine herausragende Rolle. Dabei ist es wesentlich, die Dynamik dieser Vorgänge von der niederviskosen Flüssigkeit bis zum starren Glas zu untersuchen, also über einen möglichst breiten Zeit‐ bzw. Frequenzbereich. Die Messung der komplexen dielektrischen Permittivität mit der Methode der dielektrischen Spektroskopie erlaubt es; die Relaxationsdynamik über zwanzig Dekaden in der Frequenz zu studieren. Dabei zeigt sich, dass in glasbildenden Materialien eine Vielzahl an dynamischen Prozessen von Bedeutung sind.