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Erster schlüssiger Beweis für ein massives Schwarzes Loch?
Author(s) -
Eckart A.,
Genzel R.
Publication year - 1998
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.19980540107
Subject(s) - humanities , physics , philosophy
Hochauflösende Abbildungstechniken und Spektroskopie im nahen Infrarotbereich haben es in den letzten Jahren möglich gemacht, Geschwindigkeiten von Sternen bis zu einem Abstand von weniger als 5 Lichttagen von der kompakten Radioquelle SgrA* (im Sternbild Sagittarius [Schütze]) im dynamischen Zentrum unserer Milchstraße zu messen. Diese Messungen beweisen jetzt klar, daß dort eine dunkle, nichtstellare Masse von 2.6 Millionen Sonnenmassen konzentriert ist. Einfache physikalische Betrachtungen zeigen, daß diese dunkle Masse nicht aus einem stabilen, kompakten Haufen von Sternen, Neutronensternen, stellaren Schwarzen Löchern, substellaren Kondensationen oder einem entarteten Gas von Elementarteilchen bestehen kann. Weiterhin deutet ein Energiegleichgewichtsargument darauf hin, daß mindestens 10 5 Sonnenmassen mit SgrA* selbst assoziiert und in einem Bereich von weniger als 8 Lichtminuten Durchmesser konzentriert sind. Wenn man alle diese Argumente zusammennimmt, ist es sehr wahrscheinlich, daß SgrA* ein massives Schwarzes Loch sein muß.