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Pro und Contra: Soll der in Garching geplante Forschungsreaktor FRM‐II mit hochangereichertem Uran betrieben werden?
Publication year - 1994
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.19940500705
Subject(s) - humanities , political science , physics , philosophy
Die Diskussion um den geplanten Forschungreaktor München II (FRM‐II) nimmt immer heftigere Formen an. Zum einen wird die wissenschaftliche Notwendigkeit einer solchen Neutronenquelle in Frage gestellt, so z. B. durch den Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung, den SPD‐Abgeordneten W.‐M. Catenhusen, in einem Interview mit den Physikalischen Blättern im Mai (vgl. hierzu die Reaktionen auf der gegenüberliegenden Seite). Zum anderen — und momentan alles dominierend — geht der Streit darum, ob es unter außen‐ und sicherheitspolitischen Aspekten klug ist, den Reaktor mit hochangereichertem Uran (HEU = highly enriched uranium) zu betreiben. Der Atomwaffen‐Sperrvertrag verbietet das zwar nicht, aber die USA, der potentielle Lieferant von HEU für den FRM‐II, wollen den Export erklärtermaßen völlig unterbinden — aus Gründen der Sicherheit, aber auch der Glaubwürdigkeit bei künftigen Verhandlungen über Nichtverbreitung. Vor diesem Hintergrund haben Ende Mai fünfzig Physiker in einem offenen Brief die Meinung vertreten, daß bei Verwendung von HEU im FRM‐II der weltpolitische Schaden bei weitem größer sein werde als der wissenschaftliche Gewinn. Annette Schaper von der Hessischen Stiftung für Friedens‐ und Konfliktforschung und Mitunterzeichnerin des offenen Briefs, faßt im folgenden die Argumente gegen einen mit HEU betriebenen FRM‐II zusammen. Im Namen des „Komitees für die Forschung mit Neutronen” nehmen D. Richter und J. Kalus dazu Stellung. (Red.)

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