Neutrinoastronomie mit Unterwasserteleskopen

Eines der großen ungelösten Probleme der Astrophysik ist der Ursprung der höchstenergetischen kosmischen Strahlen: Protonen, leichte und schwere Kerne, deren Energien bis 10 21 eV reichen. Die für die Erzeugung dieser Strahlen verantwortlichen natürlichen Beschleuniger lassen sich nur mit Hilfe elektrisch neutraler Informationsträger wie Photonen oder Neutrinos lokalisieren, da die Richtungsinformation geladener Teilchen durch deren Ablenkung in den kosmischen Magnetfeldern verwischt wird. Nach über einem Jahrzehnt statistisch zweifelhafter Resultate ist es in den letzten drei Jahren erstmals gelungen, Quellen von TeV‐Photonen eindeutig nachzuweisen. Die vier gegenwärtig im Bau befindlichen Unterwasser‐Neutrinoteleskope sollen ein weiteres Beobachtungsfenster der hochenergetischen Astrophysik mit einem kaum zu unterschätzenden Entdeckungspotential öffnen.