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Westeuropa — Osteuropa: Haben wir eine gemeinsame Zukunft?
Author(s) -
Biedenkopf K.
Publication year - 1992
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.19920480708
Subject(s) - political science , humanities , art
Westeuropa – Osteuropa – Gibt es eine gemeinsame Zukunft? So lautet das Thema des Vortrages, zu dem Sie mich eingeladen haben. Praktisch gesehen ist unsere gemeinsame Zukunft unvermeidlich. Wir haben schon aus geographischen Gründen eine gemeinsame Zukunft. Wir haben eine gemeinsame ökologische Zukunft. Derzeit beschäftigt uns unsere gemeinsame sicherheitspolitische Zukunft, die durch die allgemein politische wie durch die militärtechnische Entwicklung komplizierter geworden ist, als sie früher gewesen sein mag. – Nicht daß wir eine gemeinsame Zukunft haben, ob gut oder schlecht, sondern ob wir diese gemeinsame Zukunft in Europa in Frieden und Freiheit werden gestalten können, ist deshalb der eigentliche Gegenstand unserer Überlegungen. Das Thema spricht von Ost‐ und Westeuropa. Es gibt damit die historische Teilung Europas in ein römisches und ein byzantinisches Europa ebenso wieder wie die europäische Teilung in den letzten rund 45 Jahren. Beides ist nicht dasselbe. Die durch den Zweiten Weltkrieg verursachte Teilung Europas verlief nicht entlang der Grenzen, die das römisch‐katholische vom byzantinisch‐russisch‐orthodoxen Europa trennen, also etwa entlang der polnischen Ostgrenze. Die in Jalta beschlossene Nachkriegsordnung teilte Westeuropa. Die Überwindung von Mauer und Stacheldraht durch die friedlichen Revolutionen in Polen, Ungarn, der ČSFR und der DDR haben Westeuropa wieder vereinigt. Für die Frage nach der gemeinsamen Zukunft Ost‐ und Westeuropas ist dies nicht ohne Bedeutung.

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