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Begegnungen mit Andrej Sacharow
Author(s) -
Migdal A. B.
Publication year - 1991
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.19910471206
Subject(s) - humanities , art , philosophy
Am 21. Mai 1991 wäre der große Physiker und Menschenrechtskämpfer Andrej Sacharow, der am 14. Dezember 1989 in Moskau starb, siebzig Jahre alt geworden. Beispiellos wurde er, der „Vater der sowjetischen Wasserstoffbombe”, in einem totalitären Staat höchsten ethischen Forderungen an einen Wissenschaftler gerecht. Sein von zutiefst humanitärer Denkart bestimmtes Eintreten für nukleare Abrüstung, seine ins nächste Jahrtausend gerichteten Gedanken zu den globalen Menschheitsproblemen und nicht zuletzt sein mutiger Kampf für die Durchsetzung der Menschenrechte in der Sowjetunion haben wesentlich die politischen Veränderungen in seiner Heimat und in den Ländern Osteuropas einschließlich der ehemaligen DDR vorbereitet. Wegen seiner kompromißlosen Haltung wurden seine außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen mehr als zwei Jahrzehnte lang in seinem Heimatland totgeschwiegen. Daher ist selbst in breiteren Physikerkreisen die Priorität seiner wegweisenden Ideen zur kontrollierten Kernfusion kaum geläufig, noch weniger bekannt sind die seiner Zeit vorauseilenden Arbeiten zur Teilchenphysik, Kosmologie und Gravitationstheorie. Dem Gedenken an Sacharow gewidmet ist der nachfolgende, sehr persönlich gehaltene Beitrag von Professor A. B. Migdal (Moskau), der in der Wochenzeitung „Literaturnaja Gaseta” vom 19. Dezember 1990 veröffentlicht wurde. Der Autor, bekannt durch seine Arbeiten zur Vielteilchentheorie und ihrer Anwendung auf den Atomkern, ist am 9. Februar 1991, wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag (11. März) gestorben.

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