Schraubenversetzung in atomarer Auflösung

Im Institut für Mikrostrukturforschung des Forschungszentrums Jülich ist ex in Zusammenarbeit mit dem Institut für Metallphysik der Universität Köln erstmals gelungen, mit Hilfe eines Rastertunnelmikroskops Volumenversetzungen in GaAs mit atomarer Auflösung abzubilden [1]. Das Bild zeigt eine aufgespaltene Schraubenversetzung, die unter einem Winkel von 30° die (110)‐Spaltoberfläche eines plastisch verformten GaAs‐Einkristalls durchstößt. Es wurde bei negativer Probenvorspannung aufgenommen und zeigt das As‐Untergitter in atomarer Auflösung. Man erkennt den Kern der ersten Partialversetzung als lokale Vertiefung. Von hier ausgehend, erstreckt sich ein Stapelfehler, der als Knick in den As‐Atomreihen zu erkennen ist. Der Stapelfehler endet an einer zweiten, 12 um entfernten Partialversetzung, von der eine monoatomar hohe Stufe ausgeht (nicht im Bild).