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Ernst Abbe — ein Physiker und Unternehmer als Sozialreformer: Zum 150. Geburtstag von Ernst Abbe, der vor 100 Jahren die Carl‐Zeiss‐Stiftung gegründet hat
Author(s) -
Freitag C.,
Rechenberg H.
Publication year - 1990
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.19900460110
Subject(s) - humanities , political science , philosophy , art
Wenn man im 16‐bändigen Brockhaus aus dem Jahre 1903 unter dem Stichwort: „Zeiß, Carl” nachliest, so findet man dort die „Carl‐Zeiß‐Stiftung” beschrieben mit folgendem bemerkenswerten Eintrag: „Die Carl‐Zeiß‐Stiftung zeichnet sich durch eine ganz eigenartige sociale Organisation aus. An socialen Einrichtungen sind hervorzuheben: achtstündige Arbeitszeit; Lohnzuschlag für Überstunden und Sonntagsarbeit; Garantie eines festen, nicht herabsetzbaren Zeitlohnes auch bei Accordarbeitern; Fortzahlung des Lohnes bei unverschuldeter Behinderung und bei Urlaub; Gewinnbeteiligung; Krankenunterstützung für ein volles Jahr, Krankengeld im Betrag von drei Viertel des festen Lohnes; Pensionsberechtigung nach 5 Jahren; Abgangsentschädigung bei unverschuldeter Entlassung . …„([1], Bd. 16, S. 933). Der Gründer dieser Stiftung war der Jenaer Professor Dr. Ernst Abbe (Abb. 1), der sich in der Gelehrtenwelt vor der Jahrhundertwende besonders durch seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Theorie des Mikroskops einen Namen gemacht hatte ([2], Bd. 1); nach seinen Berechnungen wurden diese Geräte bei der damals bereits weltweit bekannten optischen Fabrik Carl Zeiss gebaut.