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Interview: Philips verlegt Forschungsaktivitäten von Hamburg nach Aachen
Publication year - 1989
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.19890450312
Subject(s) - humanities , political science , art
Das Management des Philips‐Konzerns beabsichtigt, die Forschungsaktivitäten auf den Gebieten Informationssysteme, Industrie‐Automatisierung und Materialforschung, die gegenwärtig in Hamburg angesiedelt sind, nach Aachen zu verlegen. Das Aachener Forschungslabor mit seinen derzeit rund 280 Mitarbeitern soll zu diesem Zweck zu einer größeren Einheit ausgebaut werden, in der mittelfristig etwa 420 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz finden. Derzeit sind im Hamburger Philips‐Labor rund 370 Mitarbeiter beschäftigt. Etwa 120 Arbeitsplätze soll es dort auch künftig geben, da die medizintechnische Forschung in Hamburg verbleiben soll. Allen unbefristet Beschäftigten (außer im medizintechnischen Bereich) soll ein Arbeitsplatz in Aachen angeboten werden. Die Konzernleitung begründet diesen Plan mit dem sich verschärfenden Zwang zur schnellen, effizienten Umsetzung von Ergebnissen der Industrieforschung in neue, marktreife Systeme und Produkte, wobei die Forschungs‐ und Entwicklungskosten nicht weiter ansteigen sollen. Dazu müßten die Forschungsaktivitäten an einem Standort konzentriert werden, der eine intensivere, auch räumlich engere Zusammenarbeit mit wichtigen Forschungs‐ und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens gewährleistet. Vor demselben Hintergrund ist auch die Entscheidung des Philips‐Vorstandes zu sehen, in Aachen ein Vorentwicklungszentrum für Systeme und Produkte des Bereichs Telekommunikation und Datensysteme zu gründen. In diesem Zentrum werden mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt sein, die zum Teil aus bestehenden internationalen Entwicklungsbereichen nach Aachen umsiedeln werden. Über die geplante Teilverlegung des Hamburger Labors sprach E. Dreisigacker mit Prof. Dr. Joachim Schmidt‐Tiedemann, der seit 1968 das Philips Forschungslaboratorium Hamburg (PFH) leitet und seit 1974 der Geschäftsführung der Philips GmbH angehört. Von 1982 bis 1984 war Herr Schmidt‐Tiedemann Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.