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Die Physik des Brechens II
Author(s) -
Steverding B.,
Lehnigk S. H.
Publication year - 1971
Publication title -
physikalische blätter
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3722
pISSN - 0031-9279
DOI - 10.1002/phbl.19710271004
Subject(s) - physics , humanities , philosophy
In Teil I des Beitrags (Phys. Bl. 27, 351, 1971) wurde auf eine neuartige Betrachtung der Bruchphysik eingegangen. Die amerikanischen Autoren stellten die Dynamik in den Vordergrund. Es wurden die Bewegungs‐ und die Stabilitäts‐Bedingungen für Risse, auf die Spannungsimpulse einwirken, aus den Grundprinzipien der Mechanik hergeleitet. Um einen Riß in Bewegung zu setzen, muß die Welle eine bestimmte minimale Wirkung haben, die mit der Planckschen Konstante zusammenhängt. Alle Eigentümlichkeiten der Rißausbreitung können aus der Bewegungsgleichung verstanden werden, z. B. die konstante Endgeschwindigkeit, die unabhängig von der Amplitude der Welle ist. Es wird eine kritische Inkubationszeit bestimmt, die als ein Eigenwert der Bewegung auftritt. Von hier aus kann man dem Stabilitätskriterium auch eine quantenmechanische Bedeutung geben. Einige Anwendungen der Theorie werden skizziert: Brechen durch Stoßwellen und Scherwellen, dynamische scale‐up Gesetze und die Bestimmung eines Wirkungsquerschnittes. Das Interessanteste an der Arbeit — und wohl auch das Hauptanliegen der Autoren — dürfte sein, daß ein altes Problem der klassischen Mechanik mit dem Denken in der modernen Physik in Zusammenhang gebracht werden kann oder muß. Quantenmechanik und Relativitätstheorie dringen in praktisches, ingenieurmäßiges Denken ein.