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High‐Tech‐Cellulose‐Funktionspolymere nach dem ALCERU®‐Verfahren
Author(s) -
Meister F.,
Vorbach D.,
Niemz F.,
Schulze T.
Publication year - 2003
Publication title -
materialwissenschaft und werkstofftechnik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.285
H-Index - 38
eISSN - 1521-4052
pISSN - 0933-5137
DOI - 10.1002/mawe.200390056
Subject(s) - cellulose , chemistry , physics , polymer chemistry , organic chemistry
Cellulose gehört zu einem der ältesten Werkstoffe der Menschheit. Standen dabei die Nutzung als Konstruktionswerkstoff bzw. als Textilrohstoff im Vordergrund, so erweitert sich das Anwendungsprofil durch die Nutzung des ALCERU®‐Verfahrens zunehmend auch auf Funktionswerkstoffe. Dabei gestattet die Verspinnung von Cellulose‐NMMNO‐Lösungen die Herstellung von Polster‐ und Filterwerkstoffen sowie von bioabbaubaren Feinstfolienbändchen mit exakten Formkörperquerschnitten. Nutzt man verschiedene Techniken zur Regenerierung lassen sich vielseitig verwendbare Cellulosefibride herstellen. Ein großes Feld innovativer cellulosischer Funktionspolymere erschließt sich bei der Zugabe von funktionalen Additiven zur Celluloselösung. Beim Zusatz von keramischen Pulvern lassen sich so piezo‐elektrische Fasern oder aber auch Hochtemperaturfilterwerkstoffe generieren. Insbesondere PZT‐Grünfasern finden zunehmend Anwendung in sehr modernen Sensor‐ und Aktuatoranwendungen. Auf dem gleichen Weg erhält man durch die Zugabe von Leitfähigkeitsrußen elektrisch leitfähige Cellulosefasern, die gleichzeitig textil verarbeitet werden können. Durch den definierten Zusatz verschiedener Mengen an Ruß lassen sich Cellulosewerkstoffe mit genau an den Verwendungszweck angepaßten elektrischen Eigenschaften gewinnen. Schließlich erhält man durch die Variation der Verformungstechnik Celluloseperlen mit variablen Partikel‐ bzw. Porendurchmessern, die über ein attraktives Eigenschaftsspektrum für Anwendungen im Bereich der Blutwäsche sowie der affinitätschromatographischen Nutzung besitzen.