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Zum Einfluß extrazellulärer polymerer Substanzen bei der mikrobiologisch beeinflußten Korrosion
Author(s) -
Wagner D.,
Fischer W. R.,
Paradies H. H.,
Chamberlain A. H. L.
Publication year - 1996
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19960470206
Subject(s) - gynecology , political science , chemistry , medicine
In der Mitte der achtziger Jahre traten in einigen Ländern (Deutschland, Schweden, Schottland, Süd‐West England, Saudi‐Arabien) unerwartete Lochfraßschäden an Trinkwasser‐Installationen aus Kupfer auf. Die Zusammensetzung der Trinkwässer ließ in keinem Fall solche Schäden erwarten. Als typische Merkmale einer mikrobiologisch beeinflußten Korrosion war neben den Perforationen der Rohre sporadisch eine hohe Konzentration von Kupferkorrosionsprodukten in gelöster und ungelöster Form im Trinkwasser zu finden, außerdem schwarze Schichten aus Kupfer(II)‐oxid auf der Rohrinnenoberfläche mit Pusteln aus Posnjakit oder Malachit im Lochfraßbereich sowie das Auftreten extrazellulärer polymerer Substanzen (EPS). Die EPS, die zu einem wesentlichen Teil aus Polysacchariden bestehen, müssen nicht notwendigerweise innerhalb der Installation durch Mikroorganismen produziert, sondern können auch in gelöster oder ungelöster Form mit dem Trinkwasser in die Installation transportiert werden, wo sie sich während der Stagnationsphasen auf den Rohrinnenoberflächen absetzen. Den physikochemischen Eigenschaften einiger Arten der EPS, insbesondere den Membraneigenschaften und der Kationenselektivität kommt in diesem Korrosionsprozeß eine Schlüsselrolle zu. Das wird exemplarisch anhand von Diffusionspotentialmessungen und Kontaktelementmessungen belegt.