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Nicrofer 2509 Si 7, ein neuer korrosionsbeständiger Werkstoff für die Handhabung heißer, hochkonzentrierter Mineralsäuren
Author(s) -
Köhler M.,
Kirchheiner R.,
Heubner U.
Publication year - 1995
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19950460105
Subject(s) - chemistry
Durch geeignete Wahl der Legierungselemente Chrom und Nickel ist es gelungen, einen knetbaren austenitischen Nickel‐Chrom‐Stahl zu schaffen, der rd. 7 Masse‐% Silizium enthält. Er ist in hochkonzentrierter Schwefelsäure korrosionsbeständig his herauf zu 150°C (96%ige H 2 SO 4 ) und bis zu rd. 200°C (98,5%ige H 2 SO 4 ). Im Unterschied zu anderen für die Handhabung heißer hochkonzentrierter H 2 SO 4 bisher verwendeten Stahltypen (z. B. 1.4335) kann der neue Stahl kurzzeitige Exkursionen sowohl zu höheren Temperaturen als auch zu geringeren Säurekonzentrationen ohne die Folge katastrophalen Korrosionsangriffs ertragen. Von siedender hochkonzentrierter Salpetersäure wird er praktisch nicht angegriffen. Im lösungsgeglühten Zustand weist der neue Stahl eine ausgezeichnete Duktilität auf und empfiehlt sich deshalb für die Herstellung von Plattenwärmetauschern. Gemäß den bisherigen Erfahrungen ist er auch ohne Einbußen in der Korrosionsbeständigkeit schweißbar. Um eine hinreichende Duktilität der Schweißverbindung zu erzielen, können jedoch besondere Maßnahmen erforderlich werden: Schweißen mit sehr geringer Wärmeeinbringung, nachträgliches Lösungsglühen der geschweißten Komponenten, oder Konstruktion in walzplattierter Ausführung, wobei der neue 7% Si‐Stahl eine korrosionsbeständige Decklage auf einer Unterkonstruktion aus Kohlenstoffstahl ist, letzteres zugleich mit erheblichem Kostenvorteil. Schweißen mit sehr geringer Wärmeeinbringung (z. B. Laser‐Schweißen) läßt sich am wirkungsvollsten bei geringen Querschnitten verwirklichen, z. B. für die Herstellung längsnahtgeschweißter Rohre von einigen mm Wanddicke, während die Verwendung walzplattierten Materials für Konstruktionen größerer Dimensionen in Erwägung zu ziehen ist. Der neue Werkstoff ist auch als Formguß verfügbar.