Walzplattierung WStE 355/NiMo 28 (Alloy B‐2): Eine preisgünstige Werkstoffkombination für die Chemietechnik

Es wird über die Herstellung walzplattierter Bleche – Grundwerkstoff Feinkornbaustahl ähnlich WStE 355, Auflagewerkstoff Nickellegierung NiMo 28 – berichtet. Aus einem Blech wurde anschließend ein Korbbogenboden hergestellt. Bisher waren bei der Herstellung derartiger Walzplattierungen Schwierigkeiten aufgetreten: Durch das Wärmeeinbringen beim Walzen traten im Auflagewerkstoff Ausscheidungen auf. Um eine zufriedenstellende Korrosionsbeständigkeit der Nickellegierung zu erreichen, war deshalb eine Lösungsglühbehandlung notwendig. Diese Wärmebehandlung hatte im Grundwerkstoff eine Grobkornbildung mit einer Beeinträchtigung der mechanischen Eigenschaften zur Folge. Durch eine Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Grundwerkstoffes und durch eine auf den Verbundwerkstoff abgestimmte Wärmebehandlung gelang es, walzplattiertes Blech mit voll zufriedenstellenden Eigenschaften herzustellen. Die mechanisch‐technologischen Eigenschaften des Grundwerkstoffes genügten den genormten Anforderungen an den Feinkornbaustahl WStE 355. Die Korrosionsbeständigkeit des Auflagewerkstoffes war im Vergleich zur Nickellegierung im Zustand lösungsgeglüht praktisch nicht verändert. Die Schweißbarkeit des Verbundwerkstoffes wurde durch Herstellung von Schweißverbindungen nachgewiesen. Die Untersuchung der Schweißverbindungen erbrachte zufriedenstellende Ergebnisse. Der Vergleich der Kosten für die Herstellung eines Rührbehälters mit 6,3 m 3 Inhalt – Betriebstemperatur 300°C, Betriebsdruck 2,5 bar absolut – ergab eine Verminderung der Gesamtkosten um 15% bei der walzplattierten Ausführung, bezogen auf einen massiven Behälter aus Alloy B‐2.