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Das Zeit‐Temperatur‐Ausscheidungs‐ und das Zeit‐Temperatur‐Sensibilisierungs‐Verhalten von hochkorrosionsbeständigen Nickel‐Chrom‐Molybdän‐Legierungen
Author(s) -
Heubner U.,
Köhler M.
Publication year - 1992
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19920430502
Subject(s) - chemistry , nuclear chemistry , metallurgy , materials science
Die Zeit‐Temperatur‐Ausscheidungs‐Diagramme und die sich daraus ergebenden Zeit‐Temperatur‐Sensibilisierungs‐Diagramme werden vorgestellt für die heute üblichen NiCrMo‐Legierungen C‐4 (2.4610), C‐276 (2.4819), 22 (2.4602) und die neuentwickelte Legierung 59 (2.4605), desgleichen für die Legierung 625 (2.4856), die aufgrund ihres hohen Niob‐Gehaltes eine Sonderstellung einnimmt, und ergänzend für die Legierung G‐3 (2.4619). Von diesen Werkstoffen hat die Legierung C‐276 (2.4819) die stärkste Neigung, im mittleren Temperaturbereich die Intermetallischen Phasen μ und P in Verbindung mit M 6 C‐Karbid auszuscheiden, hierin gefolgt von den Werkstoffen 22 (2.4602) und 59 (2.4605). Die Neigung zur Sensibilisierung im Sinne des 50 μm Eindringtiefe‐Kriteriums der interkristallinen Korrosion (IK) im Test gemäß ASTM G‐28, Methode A ist bei der Legierung C‐276 (2.4819) sehr groß und nimmt ab in der Reihenfolge der Legierungen C‐4 (2.4610), 22 (2.4602), 59 (2.4605), G‐3 (2.4619), 625 (2.4856). Die Sensibilisierung ist eine Folge der Ausscheidungen der intermetallischen Phasen μ und P in Verbindung mit M 6 C‐Karbidausscheidung bei der Legierung C‐276 (2.4819) und wahrscheinlich auch im Fall der Legierungen 22 (2.4602) und 59 (2.4605). Bei den Legierungen C‐4 (2.4610), G‐3 (2.4619) und 625 (2.4856) ist sie eine Folge von Karbidausscheidungen. Eine sehr hohe thermische Stabilität im Sinne des 50 μm IK‐Kriteriums in oxidierenden Testlösungen kann am leichtesten bei Legierungen mit einem Cr/(Mo + W)‐Verhältnis > 1,3 realisiert werden. Das sind die Legierungen 59, 625 und G‐3. Die für die Ermittlung der Sensibilisierung üblichen stark oxidierenden Prüflösungen (ASTM G‐28, Methode A und SEP 1877/II) sind nur im Fall der hoch in Chrom legierten Werkstoffe wirklich sinnvoll, während sie im Fall der Legierung C‐276 (2.4819) nicht den Anwendungsfeldern dieses Werkstoffes entsprechen.