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Ein Beitrag zum Korrosionsverhalten von austenitischem 17‐12‐2 CrNiMoTi‐Stahl in siedenden Essigsäurelösungen ‐ Betriebserfahrungen und Laborversuche
Author(s) -
Duchardt J.,
Grötsch G.,
Schubert O.
Publication year - 1991
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19910420303
Subject(s) - chemistry , polymer chemistry
Wie die Erfahrung essigsäureverarbeitender Betriebe mit Apparaten aus X 6 CrNiMoTi 17‐12‐2 (Werkstoff‐Nr. 1.4571) zeigt, ist der Werkstoff nur dann ausreichend beständig in siedender, konzentrierter Essigsäure, wenn das Medium gelösten Sauerstoff und geringe Mengen Wasser enthält und außerdem weitgehend chloridfrei ist. Auslagerungsversuche bei 118°C in konzentrierter Essigsäure mit unterschiedlichen Verunreinigungsgraden zeigten, daß der Werkstoff X 6 CrNiMoTi 17‐12‐2 dann passiv ist, wenn die Essigsäure Sauerstoff, weniger als 1 ppm Chlorid und einige Zehntelprozent Wasser enthält, wobei der Wassergehalt sich nach der Menge an Ameisensäure richtet, die in Spuren immer in Essigsäure enthalten ist. In wasserfreier Essigsäure ist der Stahl aktiv, und Sauerstoff erhöht seine Abtragungsgeschwindigkeit. Ab einer Chloridkonzentration von 1 ppm erfährt der Versuchswerkstoff bei Bedingungen, unter denen er sonst passiv ist, lokalisierte Korrosion, wobei überwiegend kristallographisch orientierter Angriff auftritt. In luftgespülten, siedenden Gemischen aus Essigsäure und Essigsäureanhydrid wird der Stahl bis zu einem Anhydridanteil von 70% stark korrodiert, darüber geht die Korrosion schnell zurück und verschwindet bei 97% Anhydrid nahezu vollständig.