Korrosion von ölgefeuerten Zentralheizungskesseln

Die rauchgasseitige Korrosion von ölgefeuerten Warmwasserkesseln erfolgt je nach rauchgasseitiger Materialtemperatur überwiegend durch Schwefelsäurekorrosion oder durch Sauerstoffkorrosion:– Bei Materialtemperaturen von 60°C und höher liegt reine Schwefelsäurekorrosion vor, und die Abtragungsgeschwindigkeiten liegen bei 0,1–0,3 mm/Jahr (auf Brennerlaufzeit umgerechnete Werte). Die Korrosionsprodukte bestehen aus löslichen Eisen(II)‐ und Eisen(III)sulfaten. Höhere Abtragungsgeschwindigkeiten können dann auftreten, wenn an den Korrosionsbelägen der Nachschaltheizflächen eine nennenswerte katalytische Schwefeltrioxidbildung stattfindet. – Bei Materialtemperaturen von 40°C dominiert bereits der Mechanismus der Sauerstoffkorrosion, und die Abtragsgeschwindigkeit beträgt rund das Zehnfache (1,5–3 mm/Jahr, umgerechnet auf Brennerlaufzeit). Durch einen hohen Anteil an Eisenoxidhydraten, insbesondere Goethit (α‐FeOOH), lassen sich die gebildeten Korrosionsschichten nur schwer entfernen. – Auch für sog. Nieder‐ und Tieftemperaturkessel mit konstruktiven Maßnahmen zur Anhebung der rauchgasseitigen Materialtemperatur werden deutlich reduzierte Standzeiten erwartet. Dies deshalb, weil diese Maßnahmen erst im Stationärbetrieb des Kessels voll wirksam werden.Ein Teil dieser Ergebnisse wurde aus Messungen des Gewichtsverlusts an Korrosionsproben aus St 35.8 und Grauguß gewonnen, welche den Rauchgasen eines ölgefeuerten Prüfstandkessels ausgesetzt wurden. Wesentliche Erkenntnisse lieferten jedoch auch Feldmessungen des Schwefeltrioxidgehalts an etwa 30 im praktischen Einsatz befindlichen Kesseln.