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Korrosionsreaktiorren von elementarem Schwefel mit unlegiertem Stahl in wäßrigen Medien
Author(s) -
Küster W.,
Schlerkmann H.,
Schmitt G.,
Schwenk W.,
Steinmetz D.
Publication year - 1984
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/maco.19840351204
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry , nuclear chemistry
Unlegierter Stahl wird durch elementaren Schwefel in Gegenwart wäßriger Medien bei Raumtemperatur verhältnismäßig stark angegriffen. Die Korrosion erfolgt bevorzugt an den Berührungsstellen der Feststoffe Fe und S unter Muldenbildung. Gleichzeitig erfolgen eine geringe pH‐Absenkung sowie eine geringfügige Bildung von H 2 S und Sulfat‐Ionen. Der Vorgang wird durch Neutralsalze sehr stark stimuliert, durch Phosphate inhibiert und durch alkalische Medien, wie z. B. Na 2 CO 3 und Ethylamin mit pH > 12, völlig unterbunden. Dies kann zum Korrosionsschutz genutzt werden. Mit zunehmender Salzkonzentration (c > 1 mol/l) nehmen die Abtragungsraten wieder ab. Durch zunehmende Strömungsgeschwindigkeit können die Abtragungsraten zunehmen, wobei aber nur gleichförmiger Flächenangriff auftritt. Elektrochemische Untersuchungen zeigen, daß die Reduktion des Schwefels am Korrosionsprodukt FeS stattfindet und für die Korrosion geschwindigkeitsbestimmend ist. An Pt‐Kathoden wird bei Abwesenheit von FeS keine Schwefelreduktion beobachtet. Als Startreaktion für die Korrosion im System Fe/S/H 2 O wird eine geringe Disproportionierung des S zu H 2 SO 4 angenommen, wobei FeS entsteht.